Selber Wölfe wollen am Wochenende ihr wahres Gesicht zeigen
Es gibt gute Nachrichten aus dem Wolfsrudel: Die Krankenstation hat sich weiter gelichtet, nahezu alle erkrankten Wölfe können wieder auflaufen. Somit stehen die Zeichen gut, dass man am zweiten Wochenende der Saison den Gegnern – wie auch schon im vergangenen Heimspiel gegen Freiburg geschehen – ordentlich Paroli bieten kann. So geht das Wolfsrudel positiv gestimmt in die Auseinandersetzungen bei den Eisbären Regensburg (Freitag, 20:00 Uhr) und zuhause in der NETZSCH Arena gegen die Dresdner Eislöwen (Sonntag, 18:30 Uhr).
Formkurve
Zum Saisonstart meinte es der Eishockeygott nicht gut mit den Selber Wölfen: Hätte es nicht schon gereicht, dass eine Krankheitswelle mit voller Wucht über die Wölfe-Kabine hereingebrochen war und elf Spieler außer Gefecht gesetzt hatte, so stand der Wölfe Tross auf dem Weg nach Krefeld auch noch in einer Vollsperrung, kam dadurch zu spät in der Seidenstadt an und musste nach stark verkürztem Warmup auflaufen. Zudem hatten die Pinguine noch einen Sahnetag erwischt und fertigten die junge und aus vielen unerfahrenen Spielern bestehende Selber Rumpftruppe mit 8:0 ab. Trotz des klaren Ergebnisses passte die Einstellung und es war den Wölfen nichts vorzuwerfen. Bereits zwei Tage später zuhause gegen Freiburg sah die Welt dann auch schon wieder ganz anders aus. Mit Bassen, Gelke und Winquist waren drei wichtige Stützen der Mannschaft ins Team zurückgekehrt, was sich sofort positiv auf die Stabilität im Spiel der Porzellanstädter auswirkte. Was die Zuschauer zu sehen bekamen, machte Lust auf mehr: Die Wölfe agierten angriffslustig und vor allem das Überzahlspiel wirkte sehr vielversprechend. So schrammten die Wölfe um Haaresbreite am Heimsieg vorbei, der aufgrund der Umstände (der Großteil des Teams war noch nicht zu 100% fit) und des Spielverlaufs durchaus verdient gewesen wäre. Der Punktgewinn und das damit verbundene Erfolgserlebnis war dennoch enorm wichtig für die Psyche des Selber Teams.
Die Gegner
Der Vorjahres-Meister Eisbären Regensburg tritt in dieser Saison mit einem veränderten Gesicht an. Die Erfolgs-Säulen aus der vergangenen Saison waren Trainer Max Kaltenhauser, Torhüter Tom McCollum sowie das kongeniale Sturmtrio Andrew Yogan, Abbot Girduckis und Corey Trivino, die zusammen 92 der insgesamt 171 Tore für die Eisbären erzielten. Bis auf Trivino haben sich all diese Stützen aus Regensburg verabschiedet. Ob sie adäquat ersetzt werden konnten, muss sich im Laufe der Saison erst noch zeigen. Am vergangenen Wochenende traten die Domstädter trotz des vielzitierten „Substanzverlusts“ bereits überzeugend auf: Zuhause gegen den EV Landshut gewannen die Eisbären nach Penaltyschießen, auswärts feierte der Goalie der Domstädter, Jonas Neffin, beim 3:0 in Kaufbeuren sogar einen Shutout.
Am Sonntag um 18:30 Uhr gastieren dann die Dresdner Eislöwen in der NETZSCH Arena. In der Vorsaison standen sich beide Teams noch in Playdown-Runde 1 gegenüber, die die Sachsen bekanntermaßen für sich entscheiden konnten. Den Kampf um den Klassenerhalt will man in Elbflorenz in dieser Saison definitiv nicht mehr erleben. Dementsprechend wurde bei den Eislöwen über den Sommer hinweg der Kader nochmals enorm verstärkt, sodass Dresden von vielen Experten zum Kreis der Titelanwärter gezählt wird. Demzufolge etwas überraschend war dann auch, dass die Starbulls Rosenheim zum Saisonauftakt zwei Punkte nach Verlängerung aus Dresden entführen konnten. Zwei Tage später gestalteten die Eislöwen dann aber ihre Auswärtspartie in Ravensburg erfolgreich und gewannen mit 5:2.
Richard Gelke blickt voraus
Richard Gelke ordnet das vergangene Wochenende wie folgt ein:
„Wir sollten die Niederlage am Freitag in Krefeld nicht überbewerten. Wir hatten sehr viele Ausfälle zu beklagen, die Mannschaft kam zu spät an und musste nach gefühlten zehn Stunden Busfahrt ohne Aufwärmen aufs Eis. Dementsprechend kam es zu einem klassischen Fehlstart im ersten Drittel. Krefeld hat sehr gut gespielt und die Chancen eiskalt ausgenutzt. Klar schmerzt auch diese Niederlage, allerdings war der doppelte Punktverlust nach Penaltyschießen am Sonntag ärgerlicher. Denn da war definitiv mehr für uns drin. Wir haben – obwohl wir weiter ersatzgeschwächt waren und die Spieler auf dem Eis noch nicht bei 100 Prozent waren – ein gutes Spiel hingelegt. Alle haben gekämpft und zumindest einen Punkt mitgenommen.“
Nun heißt es aber den Blick nach vorne auf die kommenden Gegner zu richten:
„Regensburg hat auch in dieser Saison wieder eine starke Mannschaft. Gerade in Regensburg wird es schwer, Punkte zu holen. Aber wir wissen, auf was es ankommt. Es ist ein Derby mit hitziger Stimmung. Wir werden auf jeden Fall bereit sein und wollen Punkte mitnehmen.“
Revanchegefühle werden gegen den Sonntagsgegner keine Rolle mehr spielen:
„Dresden hatte genauso wie wir einen Umbruch im Team und somit ein neues Gesicht. Von daher sollte man sich nicht mehr allzu viel mit letzter Saison beschäftigen. Die Eislöwen haben eine sehr gute Truppe zusammengestellt. Da gilt es für uns auch wieder kompakt zu stehen, wenig Fehler zu machen und unsere eigenen Chancen eiskalt auszunutzen. Auch hier wollen wir punkten und das bestmögliche aus uns herausholen.“
Lineup
Aufatmen beim Trainerteam der Selber Wölfe: Craig Streu und Lanny Gare können wieder auf einen – im Vergleich zum Vorwochenende – halbwegs kompletten Kader zurückgreifen. Die zuletzt erkrankten Spieler haben sich mittlerweile alle einsatzbereit zurückgemeldet, allerdings hat es nun Frank Hördler und Michel Weidekamp erwischt. Beide werden am Wochenende krankheitsbedingt nicht spielen können.
Tickets/Liveübertragung/Anfahrt
Für das Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen (Sonntag um 18:30 Uhr) gibt es Tickets im Vorverkauf online (https://selberwoelfe.reservix.de/events), bei Edeka Egert in Selb am Vorwerk, bei IT-Solutions Lauterbach in Sparneck, im Ticketshop der Frankenpost sowie an der Abendkasse. Die Abendkasse und die Pforten zur NETZSCH Arena öffnen ab 17:30 Uhr. Beide Partien werden live auf Sportdeutschland TV und das Auswärtsspiel am Freitag in Auszügen in der Radio Euroherz Eiszeit übertragen. Spielbeginn am Freitag in der Regensburger Donau-Arena ist um 20:00 Uhr.
Aufgrund einer großen Straßenbaumaßnahme in der Hohenberger Straße ist die Zufahrt zur NETZSCH Arena nicht wie gewohnt möglich. Die Umleitung ist ausgeschildert. Wir empfehlen auch den Fans, die aus Richtung Süden anreisen, die Autobahnausfahrt Selb Nord zu nehmen und das Vorwerk über den Christian-Höfer-Ring anzufahren und etwas mehr Zeit für die Anfahrt einzuplanen.
Foto: Mario Wiedel