Die Selber Wölfe wollen sich die bestmögliche Ausgangsposition für die Endrunde verschaffen
Große Ernüchterung herrschte nach den jüngsten Ergebnissen im Lager der Selber Wölfe. Die Pre-Playoff-Plätze können aus eigener Kraft nicht mehr erreicht werden. Rechnerisch ist der vorzeitige Klassenerhalt für die Porzellanstädter noch möglich. Dazu müssen allerdings am Freitag um 19:30 Uhr zuhause gegen die Krefeld Pinguine und am Sonntag um 18:30 Uhr bei den Eisbären Punkte her und die Konkurrenz muss patzen. Aber selbst wenn die Wölfe in die Playdowns müssen, ist jeder Tabellenplatz, den man weiter oben steht, Gold wert.
Formkurve
Ausgerechnet in der wichtigsten Phase der Saison verloren die Selber Wölfe vier Partien in Folge, drei davon gegen direkte Konkurrenten (Dresdner Eislöwen, EHC Freiburg, EC Bad Nauheim) um die Pre-Playoff-Plätze und man verspielte die Chance, den vorzeitigen Klassenerhalt aus eigener Kraft sichern zu können. Rechnerisch sind die Pre-Playoffs für die Wölfe noch erreichbar, allerdings muss man da natürlich erst einmal selbst wieder punkten und zum anderen müsste gleichzeitig die Konkurrenz patzen. Dass die Selber Wölfe nicht zu den torgefährlichsten Teams der DEL2 zählen, war schon bekannt. Dazu kam in den letzten Spielen jedoch eine ungewohnte Anfälligkeit in der Defensive. 24 Gegentreffer in vier Partien sprechen eine deutliche Sprache. Warum sich das Wolfsrudel von den Tugenden abgewendet hat, die sie in den zehn Spielen vorher so stark gemacht haben, bleibt ein Rätsel. Nichtsdestotrotz wollen und müssen die Mannen um Kapitän Frank Hördler am Wochenende den Bock endlich wieder umstoßen.
Die Gegner
Mit den Krefeld Pinguinen gastiert am Freitag ein Team in der NETZSCH-Arena, das in dieser Saison hinter den Erwartungen geblieben ist. Ziel der Seidenstädter ist und war der Wiederaufstieg in die DEL, aus der man in der Spielzeit 2021/2022 sportlich abgestiegen ist. Nach der Siegesserie in den letzten Wochen belegen die Krefelder aktuell einen Pre-Playoff-Platz, doch die direkte Playoff-Qualifikation als auch Rang vier, der Heimrecht in der ersten Playoff-Runde bedeuten würde, sind noch in greifbarer Nähe. Die Pinguine, die fünf ihrer letzten sechs Partien gewinnen konnten und 10 Punkte mehr auf dem Konto haben als die Selber Wölfe, haben somit auch nichts zu verschenken und werden alles daransetzen, aus Selb die volle Punktausbeute mitzunehmen. Topscorer der Krefelder ist Alexander Weiß mit 13 Toren und 21 Vorlagen. Im Vergleich dazu hat Jordan Knackstedt, punktbester Selber Spieler, 22 Tore und 21 Vorlagen für seine Farben beigesteuert. In den bisherigen Begegnungen der beiden Teams verließen stets die Krefelder als Sieger das Eis. Zuhause ging das Spiel in die Verlängerung, hier konnten die Wölfe zumindest einen Punkt ergattern. Auswärts hingegen gingen beide Partien klar mit 4:0 bzw. 3:1 an die Pinguine.
Die Eisbären Regensburg sind unbestritten das Überraschungsteam der Saison. In ihrer zweiten Spielzeit in der DEL2 sammelten die Oberpfälzer bislang 91 Punkte, belegen mit vier Punkten Vorsprung auf die Eispiraten Crimmitschau Rang zwei und haben das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde bereits sicher in der Tasche. Erfolgsgarant für die Eisbären Regensburg war die Sturmreihe um Andrew Yogan (77 Punkte), Corey Trivino (69 Punkte) und Abbot Girduckis (68 Punkte), die auf der Topscorerliste der Liga die Plätze eins bis drei einnehmen. 89 von 166 erzielten Treffern der Regensburger gehen auf das Konto dieser Sturmformation. Vier ihrer letzten sechs Partien konnten die Eisbären für sich entscheiden. Im direkten Vergleich konnten die Selber Wölfe in dieser Saison gegen die Regensburger auch nur einen von neun möglichen Punkten ergattern. Es wird also eine schwere, wenn auch nicht unlösbare Aufgabe für die Wölfe, etwas Zählbares aus der Donau-Arena mitzunehmen.
Richard Gelke blickt voraus
Beim Wolfsrudel selbst sitzt der Frust über die letzten Niederlagen selbstverständlich tief, wie Stürmer Richard Gelke bestätigt:
„Wir wussten natürlich um die Wichtigkeit dieses Spiels in Dresden vor allen Dingen, letztendlich ist die Partie komplett gegen uns gelaufen, wir haben viele Zweikämpfe verloren, vor dem Tor nicht richtig aufgeräumt und letztendlich verdient verloren. Jetzt sind wir in einen kleinen Negativtrend gerutscht, aus den wir am kommenden Wochenende rauskommen wollen. Wir wollen das Bestmögliche rausholen, wieder die einfachen Dinge machen, einfach befreit aufspielen und schauen, wo wir nach Abschluss der Hauptrunde dann schlussendlich landen.“
Das Ziel für die Selber Wölfe lautet also, selbst möglichst viele Punkte zu holen, um sich in die bestmögliche Ausgangssituation für die Endrunde zu bringen. Das Rezept für die Rückkehr in die Erfolgsspur verrät uns der 31-Jährige auch noch:
„Die letzten beiden Wochen waren für uns nicht leicht. Wir wissen, um was es geht, und man macht sich selbst noch um einiges mehr Druck. Gerade heuer geht es in der Liga um viel Momentum. Die Teams sind alle sehr ausgeglichen, jede Mannschaft kann jede andere schlagen dieses Jahr. Da sind in jedem Spiel Kleinigkeiten ausschlaggebend. Wir können jetzt nur über harte Arbeit zurückkommen. Es geht darum, die Kleinigkeiten richtig zu machen, die Zweikämpfe zu gewinnen, vor dem Tor gut aufzuräumen und den dritten Mann hochzuhaben. All diese kleinen Details müssen wir wieder hinbekommen, um das kommende Wochenende erfolgreich zu beenden und müssen zudem leider noch auf die Unterstützung der gegnerischen Teams hoffen.“
Lineup
Neben dem erkrankten Goalie Michel Weidekamp wird Headcoach Ryan Foster weiterhin auf Konstantin Melnikow (krank) verzichten müssen. Ebenfalls krankheitsbedingt wird Nikita Naumann ausfallen. Fedor Kolupaylo, der am vergangenen Sonntag im Spiel gegen den EC Bad Nauheim verletzt ausschied, wird hingegen wieder mitwirken können. Hinter dem Einsatz von Luis Marusch (verletzt) steht noch ein Fragezeichen.
Tickets/Liveübertragung
Für das Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine (Freitag um 19:30 Uhr) gibt es Tickets im Vorverkauf online (https://selberwoelfe.reservix.de/events), bei Edeka Egert in Selb am Vorwerk, bei IT-Solutions Lauterbach in Sparneck, im Ticketshop der Frankenpost sowie an der Abendkasse. Die Abendkasse und die Pforten zur NETZSCH-Arena öffnen ab 18:30 Uhr. Beide Partien werden live auf Sprade TV und das Auswärtsspiel am Sonntag in Auszügen in der Radio Euroherz Eiszeit übertragen. Spielbeginn am Sonntag in der Regensburger Donau-Arena ist um 18:30 Uhr. Für das Public Viewing am Sonntag im VORIUM sind alle Tickets vergriffen. Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Sicherheitsgründen niemanden einlassen können, der kein gültiges Ticket vorweisen kann.
Foto: Mario Wiedel