Nach einer taktischen Meisterleistung nehmen die personell stark
dezimierten Selber Wölfe beim Spitzenreiter Krefeld Pinguine die
volle Punkteausbeute mit ins Vorwerk. Defensiv standen die
Porzellanstädter nahezu perfekt und drehten im Schlussabschnitt
durch Treffer von Smith und Winquist den knappen Rückstand zum
Auswärtssieg.
Krefeld Pinguine vs. Selber Wölfe 1:2 (0:0; 1:0; 0:2)
Wölfe halten gut mit
Die Selber Wölfe starteten sehr gut in die Partie und gestalteten den ersten Spielabschnitt offen. Die erste hochkarätige Chance gehörte dann auch den Porzellanstädtern: Pfleger scheiterte aber nach Zuspiel von Smith am Pinguine-Schlussmann Schulte, der die Scheibe mit der Schulter gerade noch so ablenken konnte. Eine Unterzahlsituation überstanden die Wölfe dank einer guten Defensivleistung schadlos, ehe sie die letzten eineinhalb Minuten des Anfangsdrittels selbst in Überzahl agieren durften. Diese Situation nutzten die Gäste zum ein oder anderen Abschluss, etwas Zählbares sprang aber bis zur Pausensirene nicht mehr heraus.
Selb weiter taktisch hervorragend
Auch im zweiten Spielabschnitt hatten die Selber Wölfe zwei Unterzahlsituationen zu überstehen, ließen durch ihr aggressives Penaltykilling aber kaum Chancen für die Krefelder zu. So brauchten die Gastgeber ein „dreckiges“ Tor, um in Führung zu gehen: Fischer schoss in der 25. Minute den Selber Verteidiger Campbell die Scheibe ans Schienbein, von dort prallte der Puck unhaltbar für Carr in die Maschen. Die Porzellanstädter steckten jedoch nicht auf und hätten im direkten Gegenzug beinahe den Ausgleich markiert. Allerdings wurden gleich zwei Selber Stürmer in aussichtsreicher Position – aus Sicht der Unparteiischen nicht strafwürdig – von der Verteidigung der Seidenstädter abgeräumt. Als die Wölfe Mitte des zweiten Drittels ein Powerplay zugesprochen bekamen, tat sich erneut Neuzugang Smith hervor, der jedoch mit seinen zwei Abschlüssen – ebenso wie McMillan im Nachfassen – am guten Schulte im Tor der Pinguine scheiterte. In der 34. Minute ließ Selbs Goalie Carr die durchgebrochenen Matsumoto und Weiß verzweifeln, in dem er beide Torabschlüsse vereitelte. In der 39. Minute hätte Krymskiy in Unterzahl fast den Ausgleich besorgt, mit seinem Schuss traf er aber nur das Außennetz.
Smith und Winquist drehen das Spiel
Im Schlussabschnitt mussten sich die Selber Wölfe zunächst einigen Angriffen der Hausherren erwehren. Doch Wölfe-Goalie Carr und seine Vorderleute ließen weiterhin nichts zu. Carr vereitelte zudem einen Penaltyschuss von Lessio. Auf Selber Seite waren es Kiedewicz und Smith, die in der Offensive für gefährliche Szenen sorgten, doch das Krefelder Tor war weiter wie vernagelt. In der 54. Minute fanden die Gäste aber doch einen Weg über die Torlinie: Pfleger behauptete die Scheibe stark hinter dem Krefelder Tor, legte den Puck zu Winquist, der zu Smith weiterleitete und letzterer per Direktabnahme die Scheibe zum Ausgleich in die Maschen drosch. Krefeld antwortete wütend, doch die Wölfe hielten ihren Abwehrverbund weiter geschlossen. Einen unnötigen Bandencheck von Cerny gegen Smith bestraften die Wölfe im Powerplay mit dem Treffer zum 1:2 durch Winquist. Die restlichen drei Minuten überstanden die Wölfe, trotz einer erneuten Unterzahl, schadlos und feierten mit den 21 mitgereisten Fans einen nicht unverdienten Auswärtssieg beim Spitzenreiter.
Mannschaftsaufstellungen und Statistik
Krefeld Pinguine: Schulte (Bick) – Vandane, Raabe, Riefers, Adam, Söll, Buschmann, Konze –
Marcinew, Newton, Lessio, Cerny, Matsumoto, Weiß, Schütz, Fischer, Niederberger,
Hops, Kretschmann, Kuhnekath
Selber Wölfe: Carr (Weidekamp) – Hördler, Raab, Gläßl, Campbell, Stowasser, Plauschin –
Winquist, Smith, Pfleger, Miglio, McMillan, Hofmann, Krymskiy, Schwamberger,
Kiedewicz, Körber, Fischer
Tore:
25. Min. 1:0 Fischer (Niederberger, Schütz)
54. Min. 1:1 Smith (Winquist, Pfleger)
58. Min. 1:2 Winquist (Hördler, Smith; 5/4)
Strafzeiten: Krefeld 8; Selb 8
Schiedsrichter: Hoppe, Vogl (Pletzer, Jürgens)
Zuschauer: 6.132
Foto: Christoph Jürgens